Nachdem nun angeblich auch in Deutschland die Maßnahmen gelockert werden und für mich zumindest kurzfristig akzeptabel sind, fliege ich heute zurück. Hauptsächlich möchte ich wieder mit meiner Lisl vereint sein! Es gibt einiges zu tun, bis sie wieder fit ist, außerdem werde ich ein paar Besuche machen und dann gehen wir wieder auf Tour. Da ich jedoch im Mai schon wieder in Norwegen verabredet bin, wird es wohl erstmal eine kurze Tour werden, die aber MIT Lisl und mir in meiner neuen Heimat enden wird.
Hier nun die Zusammenfassung der vergangenen, unaufregenden Tage.
Letzten Donnerstag (24.3.) war ich auf Rolla, um einen Hänger voll Brennholz abzuholen. Ein Besuch mit smalltalk bei meinen Freunden war natürlich auch drin. Auf dem Fährplan habe ich mich leider verguckt, so dass ich die passende Fähre um 17 Uhr verpasst habe. Ich hätte nun noch gut 2 Stunden auf das Schiff warten, oder den sehr viel längeren Landweg über den Pass nehmen können. Ich hab mich für den Landweg entschieden, obwohl es "länger frieren" für mich bedeutet. Die Straßen sind zwar größtenteils frei, aber die Umgebung ist noch tief gefroren und der Schnee stapelt sich ziemlich. Hier oben finden derzeit NATO-Manöver statt - je näher ich der Hauptstraße komme, um so dichter drängen sich Panzer, Kettenfahrzeuge, Jeeps und anderes Kriegsspielzeug auf den wenigen Parkbuchten und Feldwegen entlang der Straße. Sie sind mit Netzen gut getarnt, während die Soldaten mit gelben Warnwesten und Reflektorstreifen herumlaufen. Auf der Hauptstraße taucht nach einiger Zeit ein Kontrollposten auf - deutsche Feldjäger regeln hier den Verkehr und fordern jeden zu langsamer und vorsichtiger Fahrt auf.
Am Freitag beginne ich dann, das bereits auf Länge passende Holz zu spalten. Alles andere muss vor der Tür im Schnee warten, bis ich es irgendwann sägen werde. Es schneit nämlich (endlich) mal wieder! Auch für die folgenden Tage ist Schnee angesagt...wir hatten ja diesen Winter noch nicht so viel davon (ha ha).
Mein Brunnen liefert immer noch sehr viel Wasser, und damit mein Nachbar nicht wieder wütend wird, weil es über sein Grundstück läuft, verlege ich eine Leitung über meinen Grund in Richtung Straßengraben. Schöne Eisskulpturen und Eisbrücken läßt die Quelle hier entstehen.
Meine Essensvorräte teile ich nun sehr genau ein, es soll nichts in Kühl- oder Gefrierschrank übrig bleiben. Dennoch möchte ich am Donnerstag bei herrlichem Sonnenschein nicht auf einen Angelversuch verzichten. Wann war ich eigentlich zum letzten mal angeln? Ich glaube, das ist schon ein paar Monate her. Eigentlich will ich ja gar nichts fangen, sondern nur ein wenig draußen sein. Sieht auch nicht nach beißwütigen Fischen aus. Im Hintergrund poltert das schmelzende Eis in der Felswand, vor mir spiegelt sich die Sonne im leicht gekräuselten Meer. Ja! Da Sind meine Walfreunde wieder! Die Rückenflossen eines Päärchens tauchen auf, nähern sich dem Steg ein ganzes Stück und entfernen sich dann gemütlich in Richtung Westen aus dem Fjord hinaus. Ich habe sie den ganzen Winter nicht gesehen! Ob sie nicht da waren, oder ob ich sie einfach aufgrund Licht und Sicht, Wind und Wetter oder Wellen einfach nicht gesehen habe, weiß ich natürlich nicht. Aber es ist, als ob sie sich von mir verabschieden wollten.
Wie immer entscheide ich mich für "noch 3 Würfe", um dann die Angelsachen wieder einzupacken. Buchstäblich beim allerletzten Wurf bleibt dann doch noch ein Portionsdorsch für das Abendessen am Haken hängen. Er ist schon sehr träge, er zappelt nicht mal mehr, als er an Land liegt. Ob er wohl schon tiefgefroren ist?
Und nun noch ein paar Abschiedsbilder, die sicherstellen, daß ich - nach 1 Jahr und 7 1/2 Monaten - möglichst bald wieder dort bin!













