Samstag, 17. Juli 2021

Rentner"arbeit"

 Es regnet und stürmt. Nur gelegentlich lässt der Regen nach, der Wind bleibt mir allerdings erhalten. Um die Mittagszeit ist es (von oben) trocken und ich raffe mich auf, ein wenig nach draußen zu gehen und mich mal nach einer kleinen Arbeit umzuschauen. Die zweite Hälfte der Treppe fehlt noch und das drängt mich ein bisschen. Einen Stützbalken muss ich noch anfertigen, dann kann ich die Stützkonstruktion aufstellen. Gemütlich - im Rentnertempo - wurschtel ich vor mich hin. Dann geht es an die Stufen, Abstand abmessen und die Größe der Auflager messen. Ein Muster herstellen, anpassen und noch zwei weitere Auflage herstellen. Dann kann ich mal schauen, ob das einigermaßen hinhaut. Scheint zu klappen.

Es fängt an zu nieseln - Ragnar schaut kurz vorbei und ich lasse ihn meine (für ihn zu niedrige) Werkstatt bewundern. Bei dem ekelhaften Wetter kann man eigentlich nur im Badestamp der Natur etwas abgewinnen, also werfe ich den mal an. Dauert ja ein paar Stunden, bis das Wasser wieder auf Temperatur ist. Das Wetter bleibt angeblich die gesamte nächste Woche so, also kein Reisewetter. Ich schiebe die Lofotentour nochmal etwas auf.

Was kann ich noch tun? Von den Treppenauflagern benötige ich 25 Stück, also gehe ich in meiner trockenen Werkstatt in die Massenproduktion. Danach sammel ich das Sägemehl ein, damit kann ich den Badestamp wieder heizen. Mein Wasservorrat? Der ist natürlich bei diesem Wetter wieder gestiegen. Mittlerweile habe ich 2 Fässer dastehen (eigentlich nutze ich nur eines), die jetzt beide randvoll sind. Mann, kann ich jetzt verschwenderisch werden! Bis mein Badestamp soweit ist ziehe ich mich in meine kuschelige Hütte zurück.

Übrigens - gestern war ich auch nicht ganz faul...schon lange sollte ich die Glasplatte unter dem Ofen reinigen. Um sie auszubauen muss allerdings der Ofen angehoben werden - der ist fest am Kamin angeschlossen und wiegt eine ganze Menge. Ich benötige eine Hebel- und Lagerkonstruktion um die Glasplatte freizuspielen. Dabei wird mir ordentlich warm! Auch die Glasplatte ist recht schwer, also ist die Aus- und Ein-Bauerei eine ordentliche Schinderei. Putzen, auch den Fußboden unterm Ofen, damit alles wieder adrett aussieht. Dann verklebe ich eine Silikondichtung, die dafür sorgen solle, dass kein Schmutz mehr unter die Glasplatte rutscht. Hoffentlich funktioniert das!?



Mittwoch, 14. Juli 2021

Ich bin so doof!

Heute war eigentlich ein produktiver Tag. Die Schmerzen von der Rippenprellung lassen langsam nach, das Wetter ist schön und mein Tatendrang kehrt zurück. Als erstes schnappe ich mir die motorsense und haue das hohe Unkraut weg. Dauert eine ganze Zeit lang. Dann habe ich ein wenig Lust, an der Treppe weiterzumachen und säge 3 Bälkchen zurecht, dann ist die Lust schon wieder vorbei. 

Schon lange möchte ich meinen Badestamp wieder füllen und jetzt macht das Wetter doch mit. Also baue ich alles auf, Kabel verlegen, Pumpe zum Wasser transportieren und anschließen und nun auf die Flut warten. Als sie endlich da ist geht es doch recht schnell mit dem Füllen des Badezubers. Randvoll ist er, als ich mich zur Pumpe auf mache, sie ausschalte, abbaue und die Kabel wieder aufrolle. Schließlich habe ich alles aufgeräumt und schaue in mein Wasserfass - es ist halbleer! wie kann das sein? Der Stöpsel scheint nicht richtig dicht zu sein, darum korrigiere ich seine Position und prüfe ob er jetzt dicht ist. Ja ist er! Also Kommando zurück, alles wieder aufbauen und wieder pumpen! Alles voll? Also wieder Pumpe abbauen. Sie zieht bereits Luft...hab ich das Meer leergepumpt? Oder ist es nur die einsetzende Ebbe? Schon wieder ist der Badezuber nicht mehr voll! Was ist das nur? Nachdenk! Ah, ich glaube, jetzt verstehe ich. Das Druckrohr hängt noch im Wasser und saugt den Badezuber leer, sobald ich das andere Ende frei mache - "schlaucheln". An so etwas habe ich ja überhaupt nicht gedacht! Ich bin so doof!

Ich habe aber keine Lust, nocheinmal aufzubauen, aber ein bisschen fehlt schon noch. Zuerst Mach ich mal Feuer, dann fahre ich mit dem Quad zur Quelle und hole mit den Kanistern 80 l Süßwasser - das muss reichen! Bis auf 34 Grad erwärme ich heute das Wasser; zum einen bin ich "holzgeizig" und zum anderen scheint die Sonne so herrlich, dass man eher eine Abkühlung braucht. Es sitzt sich angenehm. Meine Freunde die "nise" (Schweinswale) sind wieder da. Auf einmal merke ich, dass das, was ich hier stundenlang beobachte, nicht meine Wale sein können. Es sind große Fischschwärme, die an der Wasseroberfläche spielen und gelegentlich aus dem Wasser springen und platschen wieder hineinfallen. Die üblichen Dorsche und Seelachse können es nicht sein, aber welche Fische das sonst sind weiß ich nicht. Meine Walfreunde tummeln sich ein ganzes Stück weiter draußen, vor einem vorbeischippernden Frachter. Es ist spannend!