Meine "neuen Nachbarn"

Heute Nacht gab's wieder herrliche, hellgrüne, wabernde Polarlichtvorhänge. Leider hat mein Foto versagt aber dafür konnte ich die wandernden Lichter lange aus dem warmen Zimmer beobachten.

Am Morgen sehe ich beim Tee aufsetzen aus dem Augenwinkel eine Bewegung - da schaut mich doch glatt ein Elch an, der fast auf meiner Terrasse steht! Diesmal funktioniert der Foto und der Elch ist auch noch da als ich mit dem Foto zurückkomme. Er dreht sich weg und geht ein paar Schritte...dort steht ja noch einer, ein kleinerer, vermutlich das Kalb. Lange darf ich die Tiere (aus dem Hinterhalt hinter der Haustüre) beim Fressen beobachten. Es ist echt faszinierend, wie schnell sie unsichtbar werden, wenn man den Blick abwendet. Ich muss mich dann echt anstrengen, um sie wieder zu finden. Auch wenn sie sich nicht vom Fleck gerührt haben! Und dann taucht am Waldrand ganz oben am Berg noch ein drittes Tier auf, vielleicht der Vater? Eine nette kleine Familie, meine neuen Nachbarn!

Auf meiner Terrasse erhalte ich eine Gratislektion in angewandter Physik. Meine Regentonne ist nach und nach eingefroren. Nun zeigt sich deutlich, dass sich Eis ausdehnt! Und leider nicht nur nach oben, wo es Platz genug gäbe, sondern auch nach unten, wo sich nun der Boden wölbt. Ich hoffe, das Fass fällt nicht um...

Fleißig

Ein herrlicher Tag kündigt sich an. Temperatur weit unter Null, wenig Wind und klarer Himmel! Zum Frühstück absolviere ich meine Norwegisch-Lektionen, dann breche ich zum Spaziergang auf. Diesmal nehme ich das Angelzeug mit und versuche bei Liavika mein Glück - leider erfolglos. Macht nichts, der Aufenthalt im Freien ist Lohn genug! 

Frank kommt mit einem Lastzug voller Schnee an - er beherrscht sein Fahrzeug wirklich perfekt! Rückwärts fährt er mit dem Hänger bis genau an die Kante und kippt den Schnee in das Meer. Einmal vorwärts, dann stellt er den Hänger in 90 Grad zum Fahrzeug an die Kante und kippt die Mulde des Zugfahrzeugs ins Meer. Und schon ist er wieder weg! Da mir beim Angeln doch etwas kalt geworden ist, führe ich meinen Spaziergang heute bis Evenestangen fort, da wird mir wieder warm.

Zu Hause lege ich mich auch nicht gleich auf die faule Haut sondern räume auf der Terrasse auf, verlege ein Kabel von der Werkstatt zur Terrasse, hole einen Schubkarren Holz für den Ofen und grabe meinen Badestamp frei. Der ist nicht nur tief eingeschneit, sondern im Brenner steht das Eis mehrere Zentimeter hoch. Ich vermute, dass es bei Sturm und heftigem Regen durch den Kamin eindringt. Das wird lustig beim nächsten anschüren....

Bis jetzt hält der Februar, was man von ihm erwartet: Sonnenschein, Kälte und glitzernder Schnee!

Eiskalter Spaß!

Heute möchte ich einfach nur Spaß haben! Darum sattle ich Hägar und wir unternehmen etwas. Es ist eisig kalt (etwa -6 Grad) aber trocken. Der Tag ist hell jedoch verdecken Wolken immer noch die Sonne, so dass sie den herrlichen, unberührten Schnee nicht zum Glitzern bringen kann. Wir starten die Tour über Tårstad, durch den Wald nach Evenskjer, dann ins Hinterland nach Trøsemarka und über Boltås wieder zurück. 

Zweige, ganze Bäume und Stromleitungen biegen sich unter der Last des gefrorenen Schnees. Manchmal hängen die Stromleitungen bis zum Boden - ich bin mir nicht sicher, ob die Häuser hier noch alle mit Strom versorgt werden. In dem unberührten Schnee kann man wunderbar einzelne Spuren erkennen und versuchen zu lesen. Eine gehört sicher einem Schneemobil.

Beim Fotografieren frieren die Finger ein und die Beine brennen trotz warmer Klamotten wie Feuer. Wieder zu Hause darf Hägar weiter frieren während ich bei einem heißen Fußbad auftaue. Aber wir hatten Spaß!

Schneckenpost

Ha ha, heute lag eine Benachrichtigung in meinem Briefkasten, dass ich ein Päckchen abholen soll. Spätestes Abholdatum 21.1.2022! Zum Glück hab ich das schon vor langer Zeit abgeholt. Mei, die Schneckenpost! Postbote in Nordnorwegen muss ein cooler Job sein!