Die Straße sieht trocken aus, kein Regen. Ich sattle Hägar und den Anhänger und los geht's! Bereits hinter der nächsten Bergnase muss ich dann doch die Regenhose auch noch anziehen (die Regenjacke habe ich wegen der Kälte gleich angezogen) - es beginnt zu nieseln. Nur wenige Meter weiter rutscht Hägar in einer Kurve aus - oha, glatt! Auch auf der Hauptstraße ist der Untergrund ziemlich zwielichtig, ich traue ihm nicht. Kaum müssen wir über einen kleinen Hügel, schon säumt Schnee die Straße und es wird spiegelglatt! Also langsam machen - auch wenn uns die Autos überholen.
Auf der nächsten Anhöhe gibt es einen großen Parkplatz. Und eine rote Kelle! Ist was passiert? Unfall? Straße gesperrt? Nein - "nur" Verkehrskontrolle. Das darf hier auch die Straßenbehörde, nicht nur Polizei oder Zoll. Ich gebe mich freundlich, während der Ältere der beiden Kontrolleure versucht, meine Papiere zu kontrollieren. Ob Hägar als Traktor zugelassen ist? Hm - in der deutschen Zulassung steht "Ackerschlepper", aber der Fährgesellschaft habe ich anhand der Versicherungsunterlagen klar gemacht, dass Hägar ein Motorrad ist. Das macht preislich richtig viel aus. Ein Traktor also? Bis 40 km/h? Nein, er kann schneller. Ob ich dazu alle "Zertifikate" habe? Der Kontrolleur erkennt im Führerschein, dass ich (fast) alle Klassen fahren darf, also kein Problem. Er braucht noch meine Adresse in Deutschland und stellt dann fest, dass ich im "System" noch nicht erfasst bin. Das muss er nun nachholen und verschwindet im warmen Bus.
Mittlerweile schleicht der jüngere Kontrolleur um Hägar und legt sich sogar unter den Anhänger. Er kontrolliert ewig lange die Reifen um dann festzustellen, dass die Profiltiefe an EINEM Anhängerrad an manchen Stellen etwas unter 3 mm liegt. Das ist im Winter nicht ok, erklärt er mir. Beleuchtungskontrolle - ein Bremslicht am Hänger funktioniert nicht. Natürlich behaupte ich, das hätte zu Hause noch einwandfrei funktioniert. Hm.
Es dauert über eine halbe Stunde, dann bekomme ich meine Papiere zurück. Mit dem Versprechen, einen neuen Reifen zu besorgen und das Bremslicht zu reparieren darf ich dann endlich weiterfahren!
Natürlich sind meine Freunde schon am Treffpunkt, aber sie haben noch nicht extra auf mich warten müssen. Der Kauf ist noch in vollem Gange. Uwe lädt das Schränkchen um, dafür helfe ich ihm, die neue Schneefräse aufzuladen. Einmal alle drücken und weiter geht's.
Nach ein paar weiteren Einkäufen zockel ich wieder heim, diesmal auf Nebenstraßen, soweit das möglich ist. Da ist es zwar auch glatt, aber es ist viel weniger Verkehr und so halte ich nicht soviel auf. Im OBS habe ich endlich "Prezteln" gefunden und freue mich tierisch auf eine lecker Butterbreze. Na ja, sieht zwar aus wie eine Breze, schmeckt aber nicht so. Wenn man sehr verzweifelt ist, kann man sich ja sowas wieder mal kaufen und einbilden, man würde nun eine Breze essen.