Dienstag, 19. Oktober 2021

Draußen

So, heute war ich ganz schön fleißig. In der Nacht hat es ein wenig geschneit. Es ist ein trockener, graupeliger Schnee, der sich auch leicht wegblasen lässt. Auf den Wegen bildet er allerdings eine glatte, geschlossene Schneedecke. 
Zuerst entsorge ich die Pfandlaschen und kaufe die gewünschte Plane, um eine Kühltruhe abzudecken. Ich habe meine "draußen Aufgaben" alle erledigt. Das Bauholz auf dem ganzen Grundstück habe ich zusammengesucht und in das neue Regal geschichtet. Aus Abfall- und Kleinholz habe ich ein feines Lagerfeuer entfacht! Als es noch heftig am brennen war, besucht mich Dagfinn kurz. Es gibt noch weitere Bretterabfälle, aber anstatt sie hier zu verbrennen, beschließe ich kurzerhand, sie mit nach Liland zu nehmen, um dort den Badezuber anzuheizen. Sie liegen schon auf dem Anhänger, darum packe ich nun auch noch das im Frühjahr gesägte Brennholz dazu. So, jetzt ist der Anhänger voll und ich kann ihn nicht mehr benutzen. Ich bin gespannt, wann ich ihn nach Liland transportiere und entlade. 
Gegen 16 Uhr ist Feierabend. Zurück in der warmen Stube, stelle ich fest, dass ich ziemlich durchgefroren bin. Darum - nix wie ab in den Badezuber! Diesmal probiere ich den Whirl-Effekt aus...

Montag, 18. Oktober 2021

Rolla

Am Sonntag Morgen mache ich alles dicht und tingle dann gemütlich und mit kleinen Umwegen nach Harstad. Nochmal volltanken, auf Rolla kenne ich (noch) keine Tankstelle. Auf den kaum benutzten Wartespuren am Hafen wird anscheinend eine Übungsstunde in Rollerski fahren abgehalten. Schön, dass man sich auf der Fähre gut aufwärmen kann.

Bei Astrid und Uwe angekommen, erfahre ich, dass eine Hütte überraschend vermietet werden konnte. Die Beiden sind ohnehin schon im Streß und Astrid muss noch auf Nachtschicht, also obliegt das herrichten der Hütte mir. Die letzten Besucher haben sie in schlimmem Zustand hinterlassen - nicht einmal die Spuren der letzten Mahlzeiten (Töpfe, Herd, Teller) oder Saufgelage (Gläser, Bierdosen) haben sie beseitigt. Gut 4 Stunden bin ich beschäftigt, aber vielleicht liegt das langsame vorankommen auch nur an meiner Unerfahrenheit? Schließlich muss ich alles erst suchen - Putzmittel, Handtücher, Bettzeug usw. Astrid hat das "Arbeitsauto" mit allem randvoll gestopft und ich muss in der Dunkelheit immer wieder kramen. Na ja, irgendwann ist es geschafft! Astrid ist nach dem Abendessen bald verschwunden, Uwe und ich sitzen noch etwas beieinander und ich bekomme noch ein paar Instruktionen oder Anlaufstellen. Dann sind wir alle müde und beenden den kurzen Abend.

Heute ist Astrid im Packwahn, am besten gehe ich ihr aus den Füßen. Uwe fuhrwerkt auch ganz ordentlich, aber er hat die Ruhe weg. So helfe ich heute im Außenbereich: alle Gartenmöbel (von 4 Häusern), einen Strandkorb, 2 Grills und noch einiges mehr sammle ich mit dem Quad zusammen, Uwe verstaut alles sturmsicher in dem "schnell" gebauten Schuppen. Gegen Mittag bekomme ich Durst und setze mich still in eine Küchenecke - Astrid wird langsam panisch während Uwe immer noch in Arbeitsklamotten draußen unterwegs ist. Dennoch - irgendwann sitzen sie dann im Auto und "ab die Post". Oh je, nach einigen Minuten kommt der "vergessen-Anruf" von Astrid - der Geldbeutel ist hier geblieben. Ich fahre ihn hinterher - zur Fähre wird es nun sehr knapp! Aber sonst müssen sie halt auf die nächste warten. Gebucht ist erst ein Schiff am Dienstag früh.

So, jetzt gehört das Haus mir! Erstmal entsorge ich Müll, Dosen und sauge alles durch - nun fühlt sich schon alles etwas luftiger an. Die Wäsche von viiiiielen Maschinen wartet auf zusammenlegen und aufräumen. Eine Ladung torkelt noch im Trockner. Am späten Nachmittag vernichte ich die Essensreste von gestern und dann ereilt mich schlagartig eine heftige Müdigkeit. Couch-potatoe! Solange, bis die Mieter kommen - 2 Tunnelarbeiter. Ich entschuldige mich für meine miserable Sprache und der Ältere bietet mir sogar deutsch an! Aber ich bleibe standhaft und versuche möglichst viel auf norwegisch hinzubekommen - klappt ziemlich gut!

Jetzt hab ich also Feierabend! Den feiere ich im 40 Grad warmen Badestamp vor dem Restaurant. Der Pot wird elektrisch beheizt, ist also immer besuchsfertig. Endlich! Jetzt geht's mir gut! Daran kann auch der heftige Graupel-Schneeschauer nix ändern.