Mittwoch, 7. Juli 2021

Senja

Um 5:30 Uhr tauchen drei junge Leute auf die vom Steg aus baden gehen wollen. Ich schaue mir das etwas an und drehe mich dann noch mal um. Erst gegen 8 Uhr stehe ich auf. Die Sonne steht schon wieder hoch am Himmel. Leider ist mein Video nicht so gut geworden, denn mein Handy-Akku hatte nicht ausreichend Kapazität.
Ich trödel rum, bereite mir auf dem Bio-Kocher einen Kakao mit Müsli zu und genieße den Morgen. So wird es etwa gegen 10 Uhr bis ich tatsächlich aufbreche.
Über Finnsnes geht es nun, kurvenreich immer am Meer entlang, nach Senja. Strahlender Sonnenschein und kühlendes Meer ergeben zusammen eine optimale Reisetemperatur. Die frische Luft duftet nach Blumen,  Fichten und Kiefern. Blühende Wiesen säumen hier das flache Ufer. Sehr gemütlich zockeln wir dahin und legen auch gerne mal ein Päuschen ein.

Fjordgård ist mir einen Unweg wert, bin gespannt, was es dort zu sehen gibt. Durch 3 einspurige Tunnel führt die Straße auf die Halbinsel hinaus. Hier im Norden von Senja sind die Berge sieas von krass steil und felsig - Wahnsinn. Zum erwarteten Ausblick führt anscheinend ein Wanderweg - nichts für faule alte Frauen. Dennoch war's den Abstecher wert. 

Vorbei an der goldenen Toilette am weißen Sandstrand. Der berühmte Trollpark ist ohne den riesigen Senjatroll leider keine Attraktion mehr. Der Troll ist vor 2 Jahren einem Brand anheim gefallen.

Oh, mir geht der Sprit aus? Hägar säuft zuviel. So muss ich in Skaland einen Abstecher zur Tankstelle machen. Netter Park an der Küste und ein kleiner Supermarkt laden zum Verweilen ein. Bis ich eine Nachricht bekomme, Kristian (Schwiegersohn von Astrid & Uwe) hätte mich gesehen! Ich muss echt bekannt sein, wie ein bunter Hund! Also kehre ich dort noch kurz ein.

Hamn ist zumindest einen Blick wert. Eine Ferienhaussiedlung mit Restaurant... das interressante daran ist aber das glasklare Wasser überm Sandboden zwischen den Schären. Etwas weiter gibt es einen tollen Aussichtspunkt - diesmal mit Benzingespräch mit polnischen bzw. schweizer Mopedfahrern. Ich muss Tips zur Reifenbeschaffung geben. Die Landschaft hier ist einfach atemberaubend! Endspurt für heute bis nach Torsken.

20 Uhr. Ein heftiges Gewitter entlädt sich direkt über mir! Aber von vorn: ich habe meinen ehemaligen Arbeitskollegen Max und seine Anglergenossen gefunden. Sie haben eine Wohnung direkt am Fjord in Torsken. Am Steg liegt ein schickes Boot, das sie benutzen dürfen. Wir unterhalten uns nur kurz, denn die Mannschaft ist gerade im Aufbruch zum nächsten Angeltörn. Sie bieten mir an, in der Wohnung zu bleiben, es ist sogar noch ein Bett fei. Ich bin allerdings lieber an der frischen Luft und möchte mir ein Zeltplätzchen suchen. So richtig fündig werde ich jedoch nicht und der ausgeschilderte Campingplatz ist unauffindbar. Also kehre ich wieder zurück, zumal es anfängt zu regnen. Es gibt eine große Terrasse, die auch zum Teil überdacht ist...dort könnte ich ja meinen Schlafsack ausrollen? Der Regen nimmt zu, ich merke, wo überall das Dach nicht dicht ist. Dann schüttet es so aus Kübeln, dass kaum noch was zu sehen ist. Ich rutsche immer weiter an die Hauswand und mach mich ganz dünn, bleibe aber dennoch nicht ganz trocken. Und dann: Blitz und Donner! Hoffentlich sind die Jungs draußen sicher...ich bin froh, dass ich mich nicht mit hinauslocken ließ!

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