Freitag, 9. Juli 2021

Auf Langøya

Über Nacht hat der Sturm nachgelassen, aber Zelt und Klamotten sind immer noch feucht. Schlaf ist schwierig, da die Rippen immer noch schmerzen. Ich schaue mir Nyksund an, finde es aber nicht so toll wie versprochen. Wenige Häuser, der Ort lebt vom Tourismus. Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants, Kruschtläden und Bootsfahrten werden angeboten und mit Parkgebühren verdient man sich den Rest.


Tiefhängende Wolken und hohe Luftfeuchtigkeit...bei ungemütlich kaltem, aber überwiegend trockenem Wetter geht es Richtung Langøya. Der Gewöhnungseffekt tritt ein - die herrliche Landschaft entreißt mir kein ah und oh mehr. Vielleicht ist es ja auch das trübe Wetter, das mir etwas aufs Gemüt schlägt  Oder die Müdigkeit. Die Insel läuft relativ lange Richtung Westen aus, d.h. es gibt viel flaches Land, das man landwirtschaftlich nutzen kann. Sieht jedoch so aus, als ob die Wiesen überwiegend zum heuen für die Tierhaltung verwendet werden. Auch im Meer verläuft der Boden recht flach, was man unschwer an den vielen Schären erkennen kann. Vor Vinje liegen viele solcher Felsbrocken und Inselchen. Einer dieser Gipfelchen erhebt aich immerhin ca. 270 m über den Wasserspiegel - da bleiben die Füße trocken (ha ha). Auf einem trockengelgten Badesteg verweile ich und gönne mir eine warmen Kakao. Muss mich wieder an das Campingleben gewöhnen.

Eigentlich dachte ich, mein Tagespensum endet hier, aber es ist ja erst Mittagszeit! Also beschließe ich, heute noch bis Sigerfjord zu fahren. Ich möchte dort Olav besuchen, den Architekten meiner Hütte. Leider passt ein Besuch heute nicht in sein Konzept. Bis nach Huse sind es nur noch ca. 120 km und es ist erst kurz nach 19 Uhr - komm Hägar, das packen wir noch. Wir nehmen die Route mit der Fähre, einfach so. Ab Sigerfjord scheint wieder die Sonne, herrlich. Die Berge strahlen in saftigem Grün und krönen ihre Gipfel oft noch mit einem Heiligenschein aus Wolken. Als die Sonne tiefer sinkt, macht die Fahrt zwar immer noch Spaß, aber es wird frisch. Schnell, schnell....
Zu Hause wartet eine Überraschung: Eva und Ragnar (meine Nachbarn) sind da! Sie wohnen in Schweden und durften etwa seit Weihnachten nicht mehr einreisen! Morgen werde ich sie gebührend begrüßen! 


 

Die gesamte Tour auf Google (817 km)


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