Klaus muss um 7 Uhr bereits zum Dienst antreten. Wir veraschieden uns, nicht ohne dass er mir noch ein paar Angeltips hinterläßt. Ich ruhe noch etwas und genieße dann mein Frühstück auf der sonnendurchfluteten Terrasse. Gegen 10 Uhr ist Aufbruch mit frisch gefülltem Wassertank.
Heute kann ich im Sommermodus reisen, d.h. T-shirt und Stoff- statt den warmen Motorradhosen.
Ich habe den Fährplan nochmal genauer studiert und festgestellt, dass mein Schiff erst nach 4 Uhr nachmittags fährt. Also massenhaft Zeit, noch den von Klaus empfohlenen Abstecher zum riesigen Strand nach Flakstad zu machen. Schön dort. Das meinen natürlich auch Unmassen von (anderen) Touris, die den zugehörigen Campingplatz zupflastern. Ich lass mir davon aber keine Laune verderben, mache einen kleinen Strandspaziergang und lasse mich von der Sonne anbraten.Die Rückfahrt nach Svolvær ist natürlich wieder auf abnderen Nebenstraßen geplant. Tatsächlich begegnen mir dort um Welten weniger fette Wohnmobile.
Mitten drin sein in dieser gigantischen Landschaft! In Fotos läßt sich dieses Gefühl nicht festhalten. Steile, felsige Berge, riesige herumliegende Monolite, vielfältige Schären wechseln sich ab mit versteckten grünen Tälern und Auen, die an das Allgäu erinnern. Es riecht nach Sommer, eine herrliche Duftmischung aus Gras, Blumen und Meer! Das ist Leben! Hinter der nächsten Ecke lauert ein wahnsinniges Wetterphänomen auf uns: die Berge strahlen in der Sonne, davor eine Brücke über den Fjord und darunter verschwindet alles in dichten Wolken - außer dem Meer, das wiederum sichtbar ist! Ein eisiger Luftzug begleitet die Nebelschwaden...
Kristallklares Wasser über weißem Sand an manchem Fjordbotn läßt mein Herz hüpfen! Stehen am Straßenrand mehrere Autos, findet sich garantiert eine kleine Bucht mit Sandstrand - oder ein paar Wanderwege.
Frühzeitig bin ich am Fährkai und nutze die Wartezeit für ein Vesper mit anschließendem Sonnenbad.
Die Überfahrt ist sehr genüsslich in strahlendem Sonnenschein. Da ich heute ja noch nicht wirklich viel gefahren bin, nehme ich mir vor noch Kjeldebotn zu kommen. Das liegt gegenüber meiner Hütte auf der anderen Fjordseite.
Jetzt bin ich also auf dem "Festland". Mächtige Berge mit blanken Felswänden erheben sich und ich bekomme eine Nase voll Kiefernnadelduft. Noch eine Fähre (auf der E6). Hier herrscht nun wieder mehr Verkehr und weniger Möglichkeit zum anhalten. Egal, die Landschaft ist trotzdem monumental und die nackten Felsgipfel glühen im Abendrot. Bis 11 Uhr abends lasse ich es heute rollen, zu guter Letzt muss ich noch über einen Sattel. Nach diesem warmen Tag steigt nun aus den Wiesen "weißer Nebel wunderbar". Kurz vor Kjeldebotn läuft mir dann tatsächlich noch eine Elchkuh vor die Räder. Was für ein Tag!!!
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